CLINICA MOVIL RURAL
Basismedizinische Versorgung im Suedosten Leóns

1993 fuehrte die Universitaet UNAN León zusammen mit
der Universitaet Umea und dem Movimiento Comunal
eine Untersuchung in 22.000 Haushalten der Stadt León
( 75 % in staedtischen Bereich und 25 % auf dem Land )
ueber die Situation von Mutter und Kind durch. Es kam
eine Menge von Daten zusammen.

Um daraus eine direkte positive Wirkung fuer die
Bevoelkerung zu erzielen, wurde fuer eines der von
Armut am schwersten betroffenen Gebiete das Konzept
fuer eine integrale basismedizinische Versorgung
entworfen - die CLINICA MOVIL.

Ziel dabei war es von Anfang an, der Bevoelkerung das
an basismedizinischer Versorgung zu geben, was das
staatliche Gesundheitssystem MINSA / SILAIS aus den
verschiedensten Gruenden nicht anbieten konnte.

Deshalb war schon immer eine enge Zusammenarbeit
mit dem SILAIS León angestrebt worden und nur
kurzzeitig durch politische Einfluesse in ihrerHarmonie
unterbrochen worden war.

Von 1995 bis 2000 wurden von der CLINICA MOVIL
die Gemeinden La Ceiba, Amatitan, El Convento,
Hato # 1, 2, 3, Arenera, Mojón Sur, Boca de Cantero,
Paso de Tabla, Parcelas y Corona betreut
( I rote Flaeche ). Damals wohnten 6.500 Menschen in
dieser Region.

 

In den folgenden Jahren wurde der Wirkungsbereich der CLINICA MOVIL RURAL
zweimal erweitert. Nach dem Hurrikan MITCH kamen die Gemeinden um
Salinas Grandes hinzu: El Jarro, Pastor San Antonio, Santa Elena # 1, 2, 3,
Salto Queazada, San José, Las Marimbas, Los Lirios, Las Mercedes, San Rafael,
Divino Niño, Ciudadela, Villa Esperanza und Las Playas ( II braune Flaeche ).

Anfang 2002 mit der neuen Etappe des Projektes wurden die Gemeinden um
El Chague und La Leona mit einbezogen: San Pedro, Santa Clara, El Chiriquí,
Las Chácaras, Los Ranchos, La Leona, Eugenio Pérez, Mercedes Varela,
El Arbolito, El Talchocote, Trapichito, Los Angeles, El Almendro, El Chague und
Corazon de Jesus ( III gelbe Flaeche ).

Die CLINICA MOVIL RURAL betreut also inzwischen 42 Gemeinden ( etwa 35 %
der Landbevoelkerung der Stadt León - ein Gebiet mit ca 15.000 Menschen ).

Dra. Caroline, eine der drei Aerztinnen in der Sprechstunde

Jeden Tag fahren drei mobile Einheiten mit jeweils einer Aerztin, Schwester
und Hilfspersonal in eine Gemeinde jeden Sektors und halten dort Sprechtstunde
ab. Alle 14 Tage kommt das Team wieder in diesselbe Gemeinde.

In den Gemeinden wurde durch regelmaessige Fortbildungen ein Netz von
Gemeindearbeitern ( Promotores ), Gesundheitsbrigadisten und Hebammen
ausgebildet. Diese bereiten die Sprechstunden in ihren Gemeinden vor und
machen regelmaessige Hausbesuche, um Problemfaelle rechtzeitig zu erkennen
oder zu beraten.

Die CLINICA MOVIL RURAL wird dieses Jahr mit etwa 25.000 in ihren
Sprechstunden betreuten Patienten abschliessen, vor allem Kinder unter 5 Jahre
und Frauen im gebaerfaehigen Alter. Jede Gemeinde muss ein Casa Base zur
Verfuegung stellen. Das sind Privathaeuser, wo ein Raum zur Sprechstunde
eingerichtet ist und ausserdem einige Notfallmedikamente und Salzloesungen
fuer schwere Durchfaelle bereit stehen.
Pro Sprechstunde kommen etwa 25 - 30 Patienten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Waehrend das Personal des staatlichen Gesundheitssystems
in den wenigen Gesundheitsposten auf die oft ueber eine Stunde
laufenden Patienten wartet, kommt die CLINICA MOVIL RURAL
mit ihrem Team in jede Gemeinde. Durch diese intensive
Betreuung konnte erreicht werden, dass die Kinder- und
Muttersterblichkeitsowie die Geburtenrate in diesen
Gemeinden wesentlich niedriger als in den anderen
Regionen ist.


ARMEN-APOTHEKE. Fast die Haelfte der nicaraguansichen
Bevoelkerung hat keinen Zugang zu den Medikamenten
der Basisliste.

Die Promotores konnten durch ihre Arbeit in den Gemeinden
erreichen, dass ueber 80 % der Saeuglinge bis zu 6 Monate lang
voll gestillt werden

Durch regelmaessige Ernaehrungsberatung wurde trotz der Armut
auf dem Land die Zahl der unterernaehrten Kinder reduziert und
fast alle Kinder konnten geimpft werden.

Weitere Punkte des Programmes der CLINICA MOVIL RURAL sind
die Versorgung mit Trinkwasser, indem mit der Bevoelkerung in
all den Jahren ueber 400 Brunnen gegraben wurden.

Ausserdem konnten mit ueber 900 Familien Latrinen gebaut und
so ein wichtiger Beitrag zur Seuchenverhuetung geleistet
werden.

Fuer das Jahr 2003 stehen Bemuehungen im Vordergrund mit der
Bevoelkerung gemeinsam einen Weg zu finden, damit das Projekt
CLINICA MOVIL RURAL auch nach dem Auslaufen der
Finanzierung durch das Komité Aerzte fuer die Dritte Welt und
BMZ Ende 2004 unabhaengig weiter bestehen kann.